P R E S S E M I T T E I L U N G: Wirtschaftsprüfung – die unheimliche Macht

Veröffentlicht am 29. Juli 2020

Berlin, 29.07.2020 – Anlässlich der Anhörung im Finanzausschuss zum Wirecard-Skandal muss die Rolle der Big Four Beratungsfirmen kritisch unter die Lupe genommen werden. Die enorme Machtkonzentration gepaart mit der problematischen Verbindung zwischen Beratung, Wirtschaftsprüfung und Marktdominanz muss thematisiert werden. Konsequenzen müssen folgen.

 

Unsere Bundesvorsitzende Hilde Mattheis fordert die Zerschlagung des Oligopols der Big Four. „Beratertätigkeit in Verbindung mit Wirtschaftsprüfung ist eine empfindliche Mischung. Das diese keiner unabhängigen Kontrolle unterliegt, bedeutet nichts anderes als eine offene Tür für Wirtschaftskriminalität, die zusätzlich durch die massive Marktdominanz der Big Four begünstigt wird“.

 

Der Wirecard-Skandal zeigt deutlich wie sehr die Wirtschaftsprüfungsunternehmen, besonders die marktbeherrschenden Big Four, durch Verantwortungslosigkeit und Fahrlässigkeit Wirtschaftskriminalität möglich macht. Wirecard ist dabei kein Einzelfall, sondern Symptom des Geschäftsmodells, das in vielerlei Hinsicht problematisch und reformbedürftig ist.

 

Das Ergebnis von jahrzehntelanger Deregulierung und wirtschaftsliberaler Politik spiegelt sich u.a. in der Vorgehensweise der Big Four wider. Wirtschaftliche Akteure des Großkapitals bewegen sich zuweilen in scheinbar rechtsfreien und intransparenten Räumen. Eine Politik, die den Anspruch hat, für die Interessen der Mehrheit zu handeln, darf solche Zustände keineswegs dulden.