Keine Grundrente mit verstaubten Rollenbildern

Veröffentlicht am 11. November 2019

Berlin, 11.11.2019 – Zum gestern beschlossenen Kompromiss der Großen Koalition zur Grundrente sagt die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis, Bundesvorsitzende des Forums DL21:

„Das Signal stimmt: Die Grundrente kommt. Sie ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Altersarmut, nicht das Ende der Fahnenstange! Wir fordern weiterhin die Ausweitung tarifgebundener Beschäftigungsverhältnisse, damit niemand in Altersarmut rutscht sowie die Anhebung des Rentenniveaus auf über 50%, denn die Rente muss nicht nur armutsfest, sondern lebensstandardsichernd sein.

Zudem muss nachgebessert werden, denn die CDU hat sich die grundsätzliche Einigung mit einem überholten Geschlechtermodell erkauft. Die Grundrente soll gezahlt werden, um die Lebensleistung der Menschen zu honorieren. Aber zahlreiche Frauen werden das Nachsehen haben, denn ihre Einkommen werden nicht individuell, sondern mit ihrem Partner gemeinsam betrachtet. Frauen sind aber keine Anhängsel ihrer Männer, sondern haben Leistung selbst erbracht, für die sie auch individuell Grundrente bekommen müssen. Der Gesetzgeber muss an dieser Stelle nacharbeiten. Ein verstaubtes Rollenbild darf sich nicht auf Rentenansprüche auswirken.“