Pressemitteilung: Bertelsmann Studie zur Kinderarmut zeigt: Forderung nach mehr Verteilungsgerechtigkeit bleibt richtig

Veröffentlicht am 13. März 2015

Berlin, 13.03.2015 – Zu den Ergebnissen der aktuellen Bertelsmann-Studie äußert sich die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis, Vorsitzende des Forums Demokratische Linke – Die Linke in der SPD:

Jedes sechste Kind unter drei Jahren ist arm. Armut ist ein starkes Risiko für die Entwicklung dieser Kinder. Dabei sind Kinder im SGB-II-Bezug und mit Migrationshintergrund besonders häufig von Entwicklungsproblemen betroffen. Kinder, die in Armut aufwachsen, haben öfter Probleme mit der Sprache, der Motorik oder beim Zählen. Die Teilhabe an Aktivitäten im Sportverein oder der musischen Bildung ist ebenfalls stark sozial selektiv ausgeprägt.

Armut und dessen Folgen können wir nicht tolerieren. Armen Kindern werden schon früh die Chancen auf ein besseres Leben genommen. Benachteiligte Kinder müssen besonders gefördert und unterstützt werden. Dazu gehört ein ganzheitliches integratives Konzept über Bildung, Betreuung und präventive Gesundheitsangebote.

Darüber hinaus brauchen wir mehr Verteilungsgerechtigkeit über die stärkere Besteuerung hoher Einkommen und Vermögen sowie Investitionen in die öffentliche Daseinsvorsorge. Öffentliche Einrichtungen wie Schwimmbäder, Bibliotheken und Nahverkehr kommen besonders Menschen mit geringen Ressourcen zugute. Die Forderung nach einer Vermögenssteuer bleibt daher richtig. Wer viel Vermögen hat, muss einen Teil davon an die Gesellschaft zurückgeben, um dringend notwendige öffentliche Aufgaben zu finanzieren. Verteilungsfragen müssen im Zentrum sozialdemokratischer Politik stehen.